In Israel sicherer als in Deutschland – Begegnung mit zwei jüdischen Studentinnen
Die diesjährige Begegnung im Rahmen von „Meet a jew“ fand online mit Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen im Religionsunterricht statt. Gesprächspartnerinnen waren zwei „alte Hasen“ der Meet-a-jew-Freiwilligen, wie sie sich selbst vorstellten. Emilia, 24, Studentin der Sozialwissenschaften, wohnhaft in Trier und Sophia, 28, Doktorandin als studierte Historikerin an der Uni Mannheim.
Beide junge Frauen kommen aus Familien, die ursprünglich aus der Ukraine zugezogen sind. Neben spannenden Lebens- und Herkunftsgeschichten wurde die Begegnung besonders durch die Authentizität der beiden jungen Frauen bereichert, die betonten, dass das Judentum so vielfältig sei wie die Menschen, die ihm zugehören.
Neben Gesprächsinhalten, die das jüdische Leben thematisierten, ging es auch um das Thema Antisemitismus. Beide betonten, dass es für jüdische Menschen in Deutschland wichtig sei, dass wir ihnen das Gefühl geben, nicht allein gelassen zu werden. Wenn einem Rassismus und Antisemitismus begegnet, sei es wichtig, aufzustehen und die Stimme zu erheben.
Emilia, die aus Israel zugeschaltet war, berichtete, dass die tatsächliche Bedrohung durch die Bomben für sie leichter auszuhalten sei als die Isolation und Bedrohungen, die sie im Studentenwohnheim in Deutschland seit dem Beginn des Gaza-Krieges, erlebt habe. Die Menschen in Tel Aviv seien trotz der täglichen Bedrohung insgesamt viel positiver, weil sie sich bewusst dazu entscheiden, optimistisch mit der ständigen Bedrohung umzugehen.
Am Ende der gemeinsamen Stunde herrschte Dankbarkeit gegenüber zwei jungen Frauen, die ihre Freizeit dafür geben, um Vorurteile abzubauen und echte Begegnung zu schaffen.